Am Wochenende des 18. und 19. November kam der SMCF-Vorstand zusammen, um abseits des Tagesgeschäfts über die Ziele, Herausforderungen und Ausrichtung unseres Vereins zu sprechen. Es waren fast alle Mitglieder dabei, leider musste Hans-Jürgen Selle ganz kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen. Andreas Bisping war als Vertretung von Johannes Krüger dabei.

Wir trafen uns um 10:00 in der evangelischen Tagungsstätte Bittenhalde in Meßstetten zu unserer Tagung, für die wir vorher schon eine breite Palette an Themen aus allen Bereichen des Vereins gesammelt hatten. Von Anfang an herrschte eine angenehme, disziplinierte Diskussionskultur, die dazu führte, dass wir uns nur selten in Details verloren und den Zeitplan einhalten konnten, ohne Gespräche abbrechen zu müssen.

Das erste Thema war die Außerordentliche Hauptversammlung am 21. Oktober, bei der eine neue Vorstandstruktur und die dazugehörige Satzungsänderung beschlossen wurden. Leider kamen zu der Hauptversammlung inklusive des Vorstands nur 29 Mitglieder (plus vier Stimmübertragungen). Diese geringe Beteiligung berührt einerseits die rechtliche Gültigkeit der Versammlung nicht, denn wir haben keine Mindestanzahl anwesender Mitglieder in der Satzung. Andererseits aber gab es im Nachgang einiges Unbehagen, dass so wenige Mitglieder über eine sehr wichtige Satzungsänderung abgestimmt haben. Zudem fühlten sich viel Anwesende nicht umfassend genug informiert über die Auswirkungen der beiden Alternativen. Unter anderem der Ältestenrat forderte den Vorstand schriftlich auf, sich damit zu beschäftigen, wie es nun weitergehen soll.

Der Vorstand schließt sich diesen Bedenken an und wird für den 17. Februar 2018 eine weitere Außerordentliche Hauptversammlung einberufen, um die Abstimmung – nach einer ausführlicheren Darstellung der beiden Vorschläge wiederholen. Für das genaue Vorgehen wird ein Fachanwalt für Vereinsrecht hinzugezogen. Dieser soll auch die beiden Vorschläge überprüfen, damit sie vereinsrechtlich richtig formuliert sind. Im März oder April 2018 wird dann die ordentliche Hauptversammlung mit Vorstandswahl stattfinden.

Einige Stunden beschäftigten wir uns mit der zukünftigen Ausrichtung des SMCF. Wir waren uns einig, dass wir weiterhin sportliche Ziele haben und das Regattasegeln unserer Mitglieder in Zukunft mehr stärken wollen, vor allem mit theoretischen und praktischen Trainings. Die Kommunikation mit den Mitgliedern muss verbessert werden, dazu gab es interessante Vorschläge, die wir baldmöglich umsetzen wollen. Wir wollen die Mitglieder stärker in die Vereinsarbeit einbinden.

Im Jugendbereich wollen wir unser Engagement in Seemoos verstärken und suchen dazu Interessierte, die sich für eine Ausbildung zum Jugendtrainer interessieren. Zudem sollen verstärkt Angebote an die Jugend abseits des Segeltrainings gemacht werden und auch den Jugendlichen, die der Jolle entwachsen sind, Segelmöglichkeiten geboten werden.

Wir werden eine neue Software zur Mitgliederverwaltung anschaffen, die viele Abläufe im Verein vereinfacht und auch die Kommunikation, beispielsweise im Bereich der Arbeitseinsätze, verbessert. Aktuell sind wir in der Auswahl- und Testphase.

Bei der Diskussion über die Zukunft unseres Vereinsheims zeigte sich, dass wir darauf hinarbeiten wollen, die Schussen auch an einem eventuellen neuen Standort zu erhalten. Die Schussen ist ein erhaltenswertes Stück Friedrichshafener Geschichte.

Eine detaillierte Diskussion gab es zum Thema Clubboote. Die Senza Freni hat sich als optimales Schulungsboot etabliert und soll vor allem für die Ausbildung zum Bodensee-Schifferpatent, aber auch für Regattatrainings genutzt werden.

Die Analyse der Nutzungsüberlassungen zeigte, dass die Circe bevorzugt gebucht wird, die Mikado ist unter anderem aufgrund der Backstagen, der allgemeinen Auslegung und der Größe eher zweite Wahl. Beide Boote werden gut gebucht, es gibt aber Beschwerden – gerade bei der Circe machen sich die vielen Jahre im harten Ausbildungseinsatz stark bemerkbar. Wir waren uns einig, dass für die Zukunft weiterhin zwei Segelboote zur Nutzungsüberlassung bereitgehalten werden sollen, idealerweise zwei des gleichen Typs, was die Logistik vereinfachen würde.

Die Anforderungen an ein neues Schiff wurden definiert: Maximal 10 Meter Länge, 3 Meter Breite, 1,60 Meter Tiefgang, 5-6 Schlafplätze. Anschaffungskosten maximal ca. 35.000 €, ältestes Baujahr 1994/ 1995. Es kann mit Zuschüssen von der Stadt Friedrichshafen gerechnet werden, die bis zu 50 Prozent des Anschaffungswerts gehen. Ein Boot, das diese Anforderungen erfüllt, ist beispielsweise die Duetta 94/Dehler 31.

Es wurde beschlossen, die Mikado zeitnah zu verkaufen und ein Boot anzuschaffen, das dem Anforderungsprofil entspricht. Dann kann die Auslastung des neuen Schiffs über mehrere Saisons beobachtet und eventuell die Circe durch ein zweites, gleichwertiges Boot ersetzt werden. Es wird überprüft, ob es möglich ist, auch unser Motorboot Rambo in die Nutzungsüberlassung zu übernehmen.

Insgesamt hat sich das Wochenende gelohnt – wir konnten endlich ohne Zeitdruck über Themen sprechen, auch mal „rumspinnen“ und bei Bedarf ins Detail gehen. Am Samstagabend gingen die Gespräche bis weit in die Nacht weiter, der gemeinsame Abend hat uns einander nähergebracht.

Ich bedanke mich bei allen Vorständen, es ist sicherlich nicht selbstverständlich, dass Ihr über die schon nicht geringe Arbeitsbelastung der „täglichen Vereinsarbeit“ hinaus ein ganzes Wochenende geopfert habt, um eine Zukunftsvision für unseren SMCF zu entwickeln. Es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt, finde ich

 

Ralf Steck, Präsident