Friedrichshafener Einhandregatta wird zum Windkrimi

Flautenlöcher, die sich mit Strecken guten Winds abwechselten – das waren die Verhältnisse, mit denen die Segler der Friedrichshafener Einhandregatta zurechtkommen mussten. Auch der niedrige Wasserstand fand ein Opfer. Doch die Individualisten unter den Seglern ließen sich die Laune nicht verderben und feierten im SMCF-Vereinsheim ihren Jahresabschluss.

Einhandsegeln ist eine Kunst – ein Segler allein auf seinem Boot. Sind bei viel Wind bei der Einhand-Bedienung des Boots seglerisches Können, Mut und Körperbeherrschung entscheidend, war bei der Einhandregatta des Segel-Motorboot-Club Friedrichshafen (SMCF) am Samstag, den 15. September 2018 eher der Durchhaltewillen gefragt.

Wettfahrtleiter Timo Seifert – selbst erfahrener Einhandsegler – schickte die 13 Segler um 10:00 Uhr bei leichtem Wind auf die Regattabahn, die eigentlich über Immenstad und Utwil am Schweizer Ufer zurück nach Friedrichshafen führen sollte. Doch bald zeigte sich, dass es für die meisten unmöglich werden würde, innerhalb des Zeitlimits ins Ziel zu kommen, da in Seemitte völlige Windstille herrschte. Deshalb entschied sich die Wettfahrtleitung, die Segler an der Wendemarke Immenstaad direkt zurück ins Ziel zu schicken.

Erster im Ziel war dann wieder einmal Dr. Wolfgang Palm (YCL) auf seiner „Unchained Lady“, allerdings spülte ihn die Handicapberechnung nach Yardstick am Ende auf Platz 7. Über den Pokal für das „First Ship Home“ konnte er sich trotzdem freuen. Nach ihm kamen eine Weile keine Schiffe ins Ziel, doch nach zwanzig Minuten ging es bei auffrischendem Wind Schlag um Schlag – fast das komplette Feld kam innerhalb einer guten halben Stunde ins Ziel. Ein Schiff lief beim Versuch, den wenigen Wind am Ufer auszunutzen, auf Grund. Der Skipper musste fremde Hilfe in Anspruch nehmen, was zur Disqualifikation führte.

Günter Samland mit seiner „Sverre“ auf dem Weg zum Sieg bei der Friedrichshafener Einhandregatta (Bild: SMCF)

Günter Samland mit seiner „Sverre“ auf dem Weg zum Sieg bei der Friedrichshafener Einhandregatta (Bild: SMCF)

 Strahlende Sieger bei der Einhandregatta des SMCF (v.l.): Günter Samland (Sieger der Einhandregatta und Sieger der Jahreswertung, Silke Hessel (3. Platz der Einhandregatta) und Dr. Wolfgang Palm, First Ship Home (Bild: SMCF).

Strahlende Sieger bei der Einhandregatta des SMCF (v.l.): Günter Samland (Sieger der Einhandregatta und Sieger der Jahreswertung, Silke Hessel (3. Platz der Einhandregatta) und Dr. Wolfgang Palm, First Ship Home (Bild: SMCF).

Durchsetzen konnte sich am Ende Günter Samland mit seiner „Sverre“(KS) vor Christian Weber (YLM) auf „Lilli“ und Silke Hessel auf „Ladies First“. Samland durfte dann nochmals nach vorn kommen, denn in Friedrichshafen wird traditionell auch die Jahreswertung der Einhandsegler abgeschlossen und die Pokale vergeben. Der Sieger der Friedrichshafener Einhandregatta hatte auch in Bregenz und Sipplingen gewonnen und in Nonnenhorn einen fünften Platz gesegelt, was ihm nicht nur den Sieg in der Yardstickklasse III einbrachte, sondern auch einen überragenden Gesamtsieg in der Jahreswertung. Weitere Ergebnisse der Jahreswertung: In Yardstickklasse II siegte Roger Fackelmayer (NHSV), in Klasse I Franco Barletto (YCA).

Die Ergebnisse der Regatta sind unter Manage2Sail zu finden: SMCF Einhandregatta 2018 Ergebnisse

Ebenso gibt es unter flickr eine Bildergalerie für alle Interessierten: SMCF Einhandregatta 2018 Bildergalerie