Friedrichshafen, 18.05.2019 – (st) „Am Bodensee gibt es zwei Windstärken: Zu viel und zu wenig“ – dieser Spruch erwies sich letzten Samstag, den 18.05.2019, bei der Graf-Zeppelin-Regatta des SMCF wieder einmal als wahr. Der schwache Wind machte es sogar den beiden angetretenen Racing-Katamaranen schwer, ihr ansonsten kaum zu schlagendes Speedpotential auszunutzen. Trotzdem schafften es alle Teilnehmer innerhalb des Zeitlimits ins Ziel.

46 Boote trafen sich am Samstagmorgen vor Friedrichshafen zur traditionellen Graf-Zeppelin-Regatta. Neben Holzbooten wie einem 22er Schärenkreuzer und den flinken, aber eher traditionellen International 806-Yachten bereiteten sich um 10:00 Uhr eine breite Palette moderner Rennyachten auf eine schwachwindige Mittelstreckenregatta vor. Auch zwei ultramoderne Racing-Katamarane, die oft weit schneller als die Einrumpfboote segeln, hatten sich angemeldet.

Zur eigentlichen Startzeit um 10:00 Uhr war nur ein sehr schwacher Windhauch auf dem See zu spüren, auch eine dreiviertelstündige Startverschiebung von SMCF-Wettfahrtleiter Jörg Droemer die Graf-Zeppelin-Regatta brachte keine Besserung. So schickte er um 10:50 die Boote auf ihren Weg. Nach dem Runden der ersten Bahnmarke wurden auf den modernen Schiffen gewaltige Code Zeros oder Toppgenuas gezogen, um jeden Windhauch zu nutzen.

Die schnelleren Schiffe nahmen den traditionellen Kurs über Immenstaad und Utwil zurück nach Friedrichshafen. Die langsameren Klassen freuten sich beim Runden der Boje Immenstaad über die Flaggen auf der Boje, die ihnen eine Bahnabkürzung direkt zurück ins Ziel vor Friedrichshafen signalisierte.

Bild rechts: First Ship Home: Die “Senza Freni Due” von Carlo Bevoli (SMCF) kreuzt die Ziellinie (Bild: Ralf Steck).

Bild: Der Schnellste auf der großen Bahn war Dominic Stahl (WYC) auf „Paulchen“ (Bild: Ralf Steck).

Auf der kurzen Bahn erreichte SMCF-Starter Carlo Bevoli mit seiner Esse 850 nach 2:21 Stunden das Ziel und wurde dafür bei der Siegerehrung nicht nur mit dem Siegerpokal für die Klasse ORC-Sportboote, sondern auch mit dem Graf-Zeppelin-Pokal für das „First Ship Home“ geehrt. Auch wenn die Katamarane ihr volles Potential nicht ausspielen konnten, erreichten Dominic Stahl und seine „Paulchen“-Crew nach 3:27 Stunden das Ziel als erster der „Großen“, die die große Runde über Utwil segelten.

In der Klasse ORC 1 gewann Nicolai Burkhart (YCD) mit seiner „ICE“, in ORC 2 konnte Andreas Töngi (YCRhd) auf „Chili“ für sich entscheiden. Die ORC-Klasse  3/4 war mit nur einem Schiff besetzt, so konnte sich Yvonne Florian vom DSMC auf „Good Day Sunshine“ über den Siegerpokal freuen.

Als schnellster über alle Yardsticksegler wurde Günter Samland (KS) mit seiner 806 „Sverre“ mit dem Interboot-Pokal für die schnellste Yardstickzeit geehrt, er gewann folgerichtig auch die Wertung in Yardstick 2. Sein Vereinskamerad Tobias Pfleger zeigte das Potential seiner Ultima 20 mit dem Sieg in Yardstick 1.

Die beiden Katamarane „Paulchen“ von Dominic Stahl (WYC) und „Rocket“ mit Hans-Jörg Etter (YC Arbon) wurden in einer eigenen Klasse gewertet, wobei Stahl am Ende die Nase vorn hatte und den Pokal für den ersten Platz entgegennehmen konnte. Die Katamaransegler zeigten sich sehr zufrieden mit der professionellen Wettfahrtleitung, die wegen des riesigen Geschwindigkeitsunterschieds im Feld eine sehr lange Startlinie gelegt hatte und versprachen, im nächsten Jahr in größerer Zahl wiederzukommen.

Bild: Glückliche Sieger bei der Siegerehrung der Graf-Zeppelin-Regatta des SMCF (Bild: Ralf Steck).