Logbucheintrag vom 10.Mai 2018 –

Morgens 10Uhr trafen sich die Segelschüler aus der Segelausbildung 2018, sowie die Segellehrer an der Schussen. Nach einem kurzen Check der Wetterdaten war klar, dass wir bis zirka 18Uhr wieder im Hafen in Friedrichshafen einlaufen sollten, da es dann ungemütlich werden kann. Es wurde ausgemacht, dass Richtung Bregenz gesegelt wird da dort der Wind zum üben perfekt schien. Weil alle Schüler schon ein paarmal auf dem Boot waren, sind die Vorbereitungen des Schiffes Hand in Hand von statten gegangen. Vom aktuellen Ausbildungstand ergab sich, unter den kritischen Blicken von den Ausbildern Christian und Marc wer welchen Posten übernimmt, den der er noch nicht in seinem Ausbildungsbuch abgehackt hatte. Nachdem wir dann den Hafen verlassen hatten, die Segel setzten, ging es am Eriskircher Ried, bei Langenargen in Richtung Wasserburg, Bregenz. Der Bodensee war heute etwas rauer als sonst und die Sicht in die Alpen Richtung Bregenz sehr trüb doch das machte der guten Laune an Board nichts aus.
Marc hatte plötzlich die Idee seinen Kameraden „Georg Lichtwald“ anzurufen. Jetzt hatten wir ein neues Ziel vor uns, welches den Segelschülern noch das eine oder andere AHHHH und OHHHH ins Gesicht schreiben würde. Georg arbeitet in einer der wenigen noch sehr gut laufenden Bootswerften „AGSTEIN Classic Crafts“ in Wasserburg am Bodensee. Georg ist leidenschaftlicher Bootsbauer und Hobby Segler. Ohne zögern ging der Besuch dort klar

Die Bootswerft

Angelegt am Bootssteg der Werft, gab es zum Empfang eine innere Abkühlung des gut schmeckenden „Tegernseer Hell“. Im Smalltalk mit Georg, was er mit Booten (nur Großmotorig, dass lass gesagt sein) alles umsetze war ein kurzes Staunen und Gelächter bei den Segelschülern durchgegangen. Alle hingen mit dem Gesicht an den Fenstern der „heiligen Bootshalle“ und Georg zuckte sofort den Hallenschlüssel und wir durften das Gebäude betreten. Alle, auch unsere Ausbilder Christian und Marc kamen aus dem staunen nicht mehr heraus. Hier stehen komplette Holzsegel- und Motorboote die komplett Restauriert werden und aus Privatbesitz sind.

Die Holzboote werden nur auf Kundenauftrag hergestellt und haben eine Lieferzeit aktuell von 3 Jahren. Aus den Hallen kommend, durften wir noch das Herzstück der Werft sehen, die Reparaturhalle der Motoren. Diese werden dort komplett zerlegt und generalüberholt, auf Wunsch auch mit etwas mehr Leistung als Standard. Zum Schluss zeigte uns Georg noch ein Video über seine letzte Regatta in Griechenland aus dem vergangenen Jahr. Wie waren alle so begeistert und baff, dass wir die Zeit komplett aus den Augen verloren hatten.

Die Rückkehr

Wir verabschiedeten uns von Georg mit den tollen Eindrücken, legten ab und Segelten wieder raus auf den Bodensee. Als Christian und Marc das Wetter nochmals checkte, machten wir uns auf den Rückweg da es nicht mehr lang dauerte bis das schlechte Wetter uns heimsucht. Alle zogen sich vorsorglich die Regenklamotten an. Es sollte nicht lang dauern, auf höhe Langenargen, hatten wir schon die ersten Probleme mit dem Wind, der sich immer wieder drehte. Laut Gefühl kam es uns Segelschüler vor als würden wir immer an der gleichen Stelle segeln und nicht vom Fleck kommen. Plötzlich wurden die Winde so stark das wir das Grossegel refften, versuchten auf Langenargen Kurs zuhalten damit wir dann raus kamen in Richtung Friedrichshafen. So schön und direkt wie es nach Wasserburg ging, lief es zurück leider nicht. Der Bodensee wurde immer rauer und das Wetter zunehmend schlechter. Zeitweise segelten wir auch nur mit dem Vorsegel zurück, da der Druck im Grossegel zu hoch war und wir es sicherheitshalber komplett eingeholt hatten. Christian und Marc hatten es mit dem Wetter im Griff und die „alten Hasen“ wussten genau auf was es jetzt ankommt. Auf dem kompletten Rückweg sind wir dem Wetter davon gesegelt und wurden nicht komplett durchnässt. Gegen 21 Uhr sahen wir den Hafen von Friedrichshafen vor uns. Wir machten das Boot soweit klar zum Anlegen. Zum Abschluss liessen wir den Abend bei einem rasch Essen ausklingen um unsere knurrenden Mägen zu beruhigen. Wir sagen danke und freuen uns auf die nächste Tour.

Bilder:
Marc Maier, Sascha Kruyl

Besatzung:
Christian Held, Marc Maier, Johannes Kroczek, Sascha Kruyl, Timo Pascher, Stefan Wertheimer